Amtsblatt Zug – Das Blaue Wunder von Zug mit neuer Typografie
Das Amtsblatt des Kantons Zug wird seit 1858 wöchentlich herausgegeben und ist Teil der Zuger Identität. Es ist immer da, klar und übersichtlich, und seit Jahren unverändert. Wie in den Mediadaten-Infos steht, ist das Amtsblatt schlicht, farblos und ohne «Bildlis». Tradition ist ein essenzieller Punkt. Fast alle täglichen Arbeiten sind auf Effizienz und Optimierung getrimmt – was aber nicht heissen soll, dass darunter Details wie die Mikrotypografie leiden müssen. Trotz des hohen Automatismus, der sicherlich auch für das Amtsblatt gilt, ist es möglich, die «alten» Details der Schwarzkünstler Gutenbergs zu würdigen.
Grosse Zeitungen wie die NZZ haben ein sehr gut ausgestaltetes Typografiekonzept. Im Blocksatz sind Ligaturen, wenige Trennungen, keine Schatten und kaum Löcher vorhanden. Das sind alles Details, die unbewusst die Qualität des Mediums ausmachen.
Das jetzige Amtsblatt hat solche typografischen Mängel, die Einfluss auf die Gesamtwirkung hatten. Verlegenheitsdetails wie der Schatten bei der klassizistischen Schrift des Amtsblatt-Schriftzuges, der schwarze Rand sowie die breite Schrift «Marktblatt» sind eben diejenigen Details, die unbewusst – oder in meinem Fall bewusst – das Gesamtbild ausmachen. Bei Dünndruckpapier ist auch die Registerhaltigkeit wegen der geringen Opazität ein Thema.
«Gute Typografie bemerkt man so wenig wie gute Luft zum Atmen. Schlechte merkt man erst, wenn es einem stinkt.»
Mit einfachen Anpassungen könnte man dieses Medium auf ein neues Niveau bringen und die typografischen sowie gestalterischen Mängel entfernen. Dies entspricht einem pragmatischen Ansatz, der die Gesamterscheinung gleich lässt – jedoch mit Liebe zur Typografie. Wie der berühmte Typograf Erik Spiekermann so schön sagte: «Gute Typografie bemerkt man so wenig wie gute Luft zum Atmen. Schlechte merkt man erst, wenn es einem stinkt.»
Diese Konzeptidee wurde dem Kunden vorgestellt, jedoch nicht umgesetzt.