Schweizer Jass – Ein persönliches Herzblutprojekt ohne Auftraggeber: das Redesign der Schweizer Jasskarten
Das Design der Schweizer Jasskarten hat mich schon immer gestört: 70 Jahre alte, unsaubere Illustrationen und inkonsistente Schriften in verschiedenen Grössen, leserunfreundlich und unrein. Was liegt also näher, als das Redesign selbst in die Hand zu nehmen?
Ich wählte einen konservativen Weg für die Neugestaltung: die Karten sollen gleichermassen vom angefressenen Jasser und vom Freizeitjasser akzeptiert werden und trotz traditionellem Bild die altbekannten Karten in Typografie und Schärfe übertreffen. Nach der Optimierung der Typografie, der Anpassung der Kontraste in den Illustrationen und vielem mehr sehen die Karten auf den ersten Blick so aus wie die altbekannten Karten – doch der Teufel steckt im Detail!
Die Grundlage des neuen Designs sind die Karten von Jakob Peyer aus dem Jahre 1880. Das einköpfige Peyer-Bild ist nach über 140 Jahren immer noch die Grundlage der modernen Karten.
Das neue Design ist vektorbasiert. Dadurch sind die Farben klar differenziert und die Karten wirken kontrastreich. Darüber hinaus können die Karten beliebig skaliert werden, ohne dass sie ihre Schärfe und Genauigkeit verlieren. Die Schriftentwickler hatten die gleichen hohen Standards wie ich beim Design der Karten: die Liebe zum Detail, die sich durch das gesamte Design zieht.
Auf den ersten Blick sehen die Karten gleich aus wie die bekannten Karten, aber der Teufel steckt im Detail.
Nach fast 4 Jahren Denkarbeit, Konzeption, Umsetzung und Produktion sowie diversen Testturnieren in Stans kamen 2017 die neuen Karten mit dem Französischen sowie dem Deutschschweizer Bild auf den Markt.
Es war eine Herausforderung, die Produktion der Jasskarten in der Schweiz zu behalten. Im Gegensatz zu den handelsüblichen Karten aus Schaffhausen, die in Belgien gedruckt werden, werden meine Karten zu 100 % in der Schweiz produziert und in einer sozialen Einrichtung verpackt. Zudem haben die Karten das begehrte Swiss Label.
Swissness ist Trumpf. Obwohl die Karten teurer sind als die Konkurrenz aus Belgien, ist es vielen meiner Kunden wichtig, die Wertschätzungskette in der Schweiz zu behalten. Die Hochschule Luzern, diverse Kantonalbanken und Firmen wie Securiton oder die Baumann Koelliker Gruppe führen Schweizer Jasskarten als Werbegeschenk.